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Bürgermeisterbrief Mai



Liebe Übelbacherinnen, liebe Übelbacher!

Im Rahmen der Energieraumplanung wurden Sie gefragt, ob und wie in Übelbach Ökostrom produziert werden soll. Hier das Ergebnis, das ich bei der Gemeindeversammlung am 2. Mai präsentiert habe. 462 der wahlberechtigten Übelbacher:innen haben an der Umfrage teilgenommen. Danke für die beachtliche Beteiligung!

Die Mehrheit der Übelbacher:innen ist für Ökostrom aus Übelbach mit Wind, Wasser und Sonne, auch was Photovoltaik-Freiflächenanlagen und das eingereichte Wasserkraftprojekt Übelbach Markt betrifft. Die jeweiligen Mehrheiten sind, das war zu erwarten, unterschiedlich ausgefallen:

96% der Befragten sagen, dass der Ausbau von erneuerbarer Energiegewinnung sehr wichtig oder wichtig ist. Dieses Umfrage-Ergebnis wird der Gemeinderat bei den raumplanerischen Überlegungen berücksichtigen. Die Entscheidung für konkrete Projekte liegt aber bei Projektwerbern und bei den zuständigen Behörden der Bezirkshauptmannschaft und dem Land Steiermark.

Leider wurden in der Ausgabe der Kleinen Zeitung vom 4. Mai Sachverhalte durch die SPÖ Übelbach falsch wiedergegeben. Anscheinend konnte SPÖ-GR Karl Barth meinen Ausführungen bei der Gemeindeversammlung nicht folgen (die Gelegenheit nachzufragen hat er nicht genutzt). Daher möchte ich die wichtigsten Inhalte nochmals zusammenfassen: Es ist mein ausdrückliches Bestreben, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten.

Ob die Vorteile von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen überwiegen, wird sachlich überprüft werden und ist eine herausfordernde Aufgabe. Selbstverständlich sind Dachflächen bzw. versiegelte Flächen zu bevorzugen – PV- Freiflächenanlagen sind für mich nur auf Grenzertragsflächen denkbar (Erhalt wertvoller Wiesen- und Ackerflächen). Die von mir bereits mehrmals angesprochene größtmögliche Energieunabhängigkeit im Sinne von „Strom aus Wasser, Wind und Sonne aus Österreich Öko- und Friedensstrom“ und eine größtmögliche Ernährungssouveränität sollten Hand in Hand gehen.

Ziel ist, die Energiewende in Österreich bis 2030 zu schaffen. Zwei Gegebenheiten erschweren aber die Umsetzung und daher wird es auch PV-Freiflächenanlagen in Österreich brauchen:

  • Fehlende Stromnetzvoraussetzungen
  • Dachflächen sind in privatem Besitz und damit nicht nach Belieben verfügbar (Statik etc.)

Mein Ziel für alle Übelbacher:innen ist weiterhin, ökologisch, sozial und ökonomisch von der Energiewende und unseren raumplanerischen Maßnahmen zu profitieren. Dass dazu die persönliche Betroffenheit unterschiedlich ist, ist mir bewusst. Wir werden aber die Herausforderungen unserer Zeit nur damit lösen, wenn wir das Einzelinteresse hintenanstellen, nicht an den eigenen Vorteil denken, sondern solidarisch, insbesondere hinsichtlich des Klimas, Friedens und der Gemeinschaft handeln.

Mit unserem bisherigen Engagement im Bereich der erneuerbaren Energie aus Wasserkraft und Sonnenstrom hat die Marktgemeinde Übelbach Stromersparnisse und -erlöse in der Höhe von aktuell rund € 6.400 pro Monat. Darauf dürfen wir alle stolz sein!

 

Ihr Bürgermeister
Ing. Markus Windisch